Meiner Meinung gibt es für „normalsterbliche“ kein anderes Fahrzeug welches so viel Fahrspaß für so wenig Geld bietet. Überzeugen Sie sich erst einmal selbst davon, fahren Sie mit einem MG Midget oder AH Sprite eine Runde und sprechen Sie mit einem Spridgetbesitzer.

Wenn Sie sich ebenfalls mit diesem Virus infiziert haben und der Kauf eines eigenen Spridgets ansteht, keines Falls die „rosarote Brille“ aufsetzen sondern abwägen welches Modell am besten zu einem passt. Dabei gilt, je jünger das Fahrzeug, umso alltagstauglicher und weniger kompromisslos ist es. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit Ihr Traumfahrzeug zu finden, gute Fahrzeuge finden sich nicht an jeder Ecke!

Welches Modell?

Verschaffen Sie sich vor dem Kauf also erst einmal einen Überblick über die verschiedenen Modelle. Soll es der urige Frosch sein und sind Sie bereit für dessen fröhliches lächeln auch ein paar 1000€ mehr auf den Tisch zu legen? Möchten Sie den Komfort von Kurbelfenstern genießen anstatt der Steckscheiben? Dann müssen Sie sich Modelle ab 1964 näher ansehen. Stehen Sie auf Leistung? Ab Modelljahr 1967 wurde der 1275iger Motor verbaut für welchen es umfangreiche Möglichkeiten zur Leistungssteigerung gibt. Suchen Sie nach einem günstigen Einstieg in die Welt der Spridgets? Vielleicht wäre ja ein Midget 1500 das richtige für Sie.

Welcher Zustand ist der Richtige?

Meiner Meinung ist der Blechzustand des Fahrzeugs das wichtigste Kaufkriterium. Wer nicht oder nur wenig schrauben möchte, kauft das beste und meist auch teuerste Fahrzeug – hat dafür aber wenig Folgekosten zu befürchten. Ich empfehle den Kompromiss. Es ist nunmal ein altes Auto auf welches man sich einlässt – welche Reperaturen traue ich mir zu? Kann ich mit dem einen oder anderen Kratzer oder Bläschen im Lack leben? Man will doch hin und wieder das geliebte englische Blech streicheln und dem Kobold den schabernack austreiben. Heist es denn nicht was sich liebt, das neckt sich? 😉
Und so liegen wir in Noten meist (Bitte nicht den Gutachten vertrauen!) zwischen 2 und 3. Ach ja, man möchte ein Fahrzeug und kein Standzeug erwerben. Fragen Sie wie viel Kilometer der Besitzer im Jahr etwa gefahren ist und gleichen Sie die Angaben mit den Tüv-Berichten ab. Standschäden können auch teuer werden und sorgen bis der Spridget erst einmal rund läuft oft für Frust!

Midget MK3 - Unfall

Weitere Infos über Schwachstellen gibt’s auch unter http://sprite-midget.com/restauration/

Das Lenkrad „on the right side“

Wer nicht häufig durch Schranken oder in Parkhäuser fährt und sich beim Überholen auf seinen Beifahrer verlassen kann, kann aufgrund der geringen Abmessungen des Spridgets auch zu einem rechts gesteuerten Fahrzeug greifen und ein paar Euro sparen. Man gewöhnt sich recht schnell an die rechte Seite und Kinder haben als Beifahrer eine menge Spaß.

Den Kauf eines Fahrzeuges in England kann ich nur in Begleitung eines Spezialisten empfehlen, denn die Zustandsbeschreibungen sind eher als Geschichten zu verstehen und weichen von unseren Vorstellungen in Deutschland stark ab. Gültige MOT (der englische TÜV) ist kein Argument, denn der TÜV in Deutschland ist deutlich kritischer. Weiterhin sind die Kosten für die Überführung, Umrüstung der Scheinwerfer, ggf. Nachrüstung einer Warnblinkanlage, TÜV-Datenblatt usw. ebenfalls zu berücksichtigen.

Fahrzeug gefunden?

Wenn Sie Ihr Wunschfahrzeug gefunden haben, nehmen Sie am besten zur Besichtigung einen Spridgetbesitzer mit und informieren Sie sich umfangreich über die Schwachstellen des Spridgets. Nehmen Sie sich Zeit, achten Sie auch auf Kleinigkeiten – auch diese kosten Geld und vertrauen Sie nicht blind auf Oldtimer-Gutachten!

Unterstützung bei der Suche und dem Kauf eines Spridgets gibt es auch im Spridgetforum unter www.spridgets.net

 

AH Sprite & MG Midget – Driving, smiling and falling in love.